Ist Wasserstoff die Zukunft? Verstärkt durch die jüngste Energiekrise hat Wasserstoff als potenzielle Energiequelle viel Aufmerksamkeit erlangt, da er als umweltfreundlicher Brennstoff gilt, der keine klimaschädlichen Emissionen verursacht. Besonders für die Mobilität besteht bereits aktuell großes Interesse an Wasserstoff als Alternative für Diesel oder Benzin. Aber welche Rolle kann Wasserstoff künftig dafür und auch im Energiebereich spielen?
Klar ist schon heute: Um die Klimaneutralität zu erreichen, wird Wasserstoff einen wichtigen Part einnehmen müssen. In welchem Umfang genau und auf welchen Feldern vor allem, zeichnet sich noch nicht bis ins Detail ab, aber die Optionen sind vielfältig.
Gasnetz und Heizgeräte werden H2-ready
Aktuell werden noch fast 50 Prozent der Wohnungen mit Erdgas auf Temperatur gebracht. 21 Millionen Haushalte nutzen den Energieträger, dazu 1,8 Millionen Gewerbekunden für Raum- und Prozesswärme. Die Nachteile dabei: Erdgas verursacht klimaschädliche CO2-Emissionen und muss überwiegend – lange Zeit aus Russland – importiert werden. Der aktuelle Trend zur Wärmepumpe wird vermutlich anhalten. Doch ohne eine Versorgung mit Wärme auf Basis klimaneutraler Gase wird es nicht gehen – gerade im Bestand. Dafür braucht es Heizgeräte und Gasnetze, die mit Wasserstoff umgehen können. Die gute Nachricht: Das wird klappen! Bereits heute ist eine Beimischung von 10 Prozent kein Problem, weder für die Heizungen fast jeden Herstellers noch für das Netz. Und das obwohl sich Wasserstoff und Erdgas in Volumen, Dichte, Fließgeschwindigkeit und Brennwert unterscheiden. Nach Anpassung der technischen Regeln werden es dann sogar 20 Prozent sein.