Was früher ungenutzt in die Atmosphäre entwichen ist, beheizt heute Wohnzimmer, Werkstätten und Unternehmen. Auf diesen einfachen Nenner lässt sich der Nutzen des Ingolstädter Fernwärmeverbunds bringen. Das Gemeinschaftsprojekt verwandelt die industrielle Abwärme der Gunvor Raffinerie und der Müllverwertungsanlage in umweltfreundliche Fernwärme, die als 85 bis 120° C heißes Wasser zu den Kunden gelangt. Energie aus der Region für die Region, die im Sommer übrigens auch für die Klimatisierung eingesetzt werden kann.
Aktuelle Netzverdichtung und Fördergelder nutzen
Aktuell verdichten die SWI ihr Netzgebiet. Wessen Gebäude bereits an einer bestehenden Fernwärmeleitung liegt, kann einfach und kostengünstig an die umweltfreundliche Fernwärme angeschlossen werden. Zudem bieten die Stadtwerke Ingolstadt ein lukratives Förderprogramm – bis zu 8000 Euro Zuschuss pro Hausanschluss sind möglich.
Baukosten: Großes Einsparpotenzial mit Fernwärme
Durch die Nutzung von industrieller Abwärme ersetzt die Fernwärme in Ingolstadt fossile Energieträger – und schützt so Umwelt und Klima: Der Ingolstädter Fernwärmeverbund spart im Jahr 67.000 Tonnen CO2 ein. Außerdem überzeugt SWI Fernwärme mit einem Primärenergiefaktor von 0,0. So ist mit Fernwärme sowohl die Einhaltung der heizungstechnischen Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) als auch des Erneuerbare-Energien-Wärmegesetzes (EEWärmeG) kein Problem. Dies lohnt sich für Privatleute und Unternehmen auch finanziell und birgt großes Einsparpotenzial bei einem Um- oder Neubau, besonders im Bereich der Wärmedämmung.
Besonders gut für größere Gebäude geeignet
Fernwärme eignet sich besonders gut für die Versorgung von größeren Wohn- oder Firmengebäuden – große Unternehmen und Institutionen in Ingolstadt haben sich bereits dafür entschieden. Alle Infos gibt der Technische Vertrieb der Stadtwerke Ingolstadt unter (08 41) 80-41 40 oder in einer persönlichen Beratung vor Ort.
Neuer Fernwärme-Speicher
Um die Effizienz und Zuverlässigkeit der umweltfreundlichen Fernwärme weiter zu verbessern, investieren die SWI aktuell in einen Fernwärmespeicher auf dem Werksgelände. „Wir können damit künftig Energie speichern, die in Zeiten geringeren Wärmebedarfs nicht von unseren Kunden abgenommen wird“, erklärte SWI-Geschäftsführer Matthias Bolle beim Spatenstich für die Anlage. „So geht keine Wärme mehr verloren und wir können damit weitere Kunden versorgen, auch wenn die Nachfrage wieder ansteigt.“ Die beiden 25 Meter hohen Speichertürme an der Ringlerstraße werden ein Fassungsvermögen von je 1.500 Kubikmetern haben. Sie können eine Energiemenge von rund 170 Megawattstunden speichern. Die Fertigstellung ist für Ende 2018 geplant.